Bevor wir eine Meditation beginnen, gibt es vier Stufen, die uns für eine tiefere Meditationserfahrung vorbereiten können. Wenn du diese Stufen beachtest, ist das schon die halbe Miete.
Erste Stufe: Vergangenheit und Zukunft
Wenn wir uns hinsetzen und die Augen schließen, werden wir uns ziemlich schnell der Gedanken bewusst. Vielleicht sind sie wie ein reißender Strom, der vor unserem inneren Auge vorüberfließt und uns mit sich zieht. Hier kannst du ganz bewusst mit deinem Atem arbeiten. Der Atem ist immer jetzt. Fokussiere dich auf dein Einatmen und auf dein Ausatmen. Höre auf, die Vergangenheit ändern zu wollen oder die Zukunft zu planen. Achte auf deinen Atem und lasse die Gedanken zur Vergangenheit und zur Zukunft los. Stelle dir vor, die Gedanken sind wie Wolken, die am Himmel vorüberziehen. Sie sind einfach nur. Du bist die einzige Person, die ihnen Gewicht geben kann. Deine Gedanken erschaffen deine Realität, indem du ihnen Macht gibst. Du bist der strahlend blaue Himmel, dem es nichts ausmacht, wenn Wolken vorüberziehen. Lass die Wolken los und komme immer mehr in den gegenwärtigen Moment. Wenn du dich in diesem Frieden spüren kannst, erzähle mir etwas über deine Vergangenheit, ohne darüber nachzudenken. Du wirst feststellen, dass du wieder aus dem gegenwärtigen Moment heraus musst, um in die Gedanken zu gehen. Denn im gegenwärtigen Moment gibt es keine Gedanken.
Zweite Stufe: Angenehmes und Widerstreben
In jedem einzelnen Augenblick entscheidest du, wie du dich fühlen willst. Haben wir eine angenehme Erfahrung in der Meditation, ist das auch nicht weiter schwer. Fühlen wir aber einen Widerstand in uns, kann uns dies das meditative Erlebniss vermiesen, wenn wir den Widerstand aufrechterhalten. Ich möchte dir gerne ein Beispiel geben:
Wenn du in einer Badewanne liegst, kannst du es dir angenehm machen, indem du dir vorher Kerzen anzündest, einen wohlig duftenden Badezusatz verwendest und dir eine schöne Musik anmachst. Dann kannst du dich ganz entspannt in die Badewanne legen und das Bad mit all deinen Sinnen genießen.
Oder du kannst einen Widerstand gegen das Bad aufbauen, indem du denkst: „O Mann, jetzt muss ich schon wieder baden, hoffentlich bin ich bald fertig, das dauert immer so lang, ist die Zeit noch nicht bald rum….“
Du siehst also, es ist die gleiche Situation, und du hast es in der Hand, wie du damit umgehst. Wenn du das anerkennst und loslässt, kannst du deine Meditation genießen.
Dritte Stufe: Tendenz zur Nachlässigkeit
Gewahr zu sein ist genauso einfach, wie nicht gewahr zu sein. Wie bei der 2. Stufe kommt es nur darauf an, für was du dich entscheidest. Es ist nicht schlimm, wenn du dich plötzlich in Tagträumen wiederfindest. Verurteile dich nicht, wenn du merkst, dass du den Einkaufszettel für morgen durchgehst. Oder ob du mit Schrecken feststellst, dass du vergessen hast, deine Blumen zu gießen. Wenn du abdriftest, fokussiere dich immer wieder neu. Das ist wichtig! Du wirst merken, dass du den Fokus mit der Zeit immer müheloser halten kannst. Werde nicht nachlässig. Es ist genauso wie beim Sport oder beim Erlernen eines Instrumentes. Übung macht den Meister.
Vierte Stufe: Der Zweifel – unser größter Saboteur
„Mache ich es so richtig?“, „Bin ich gut genug?“, „Funktioniert es bei mir?“
Zweifel ist der größte Dieb, wenn wir ihm glauben. Was ist deine Motivation? Warum meditierst du? Möchtest du zufriedener und gelassener sein? Möchtest du dich mit deinem Höheren Selbst verbinden? Mach dir das bewusst, warum du das machst und hab Vertrauen in deinen eigenen Prozess! Unsere Zweifel mögen unsere Meditation verhindern. Alles, was du dir in deinem inneren Dialog erzählst, wird im neuronalen Netz integriert. Dein Gehirn hört buchstäblich zu. In eine Meditation gehören weder Widerstand noch Selbstzweifel. Wenn du merkst, dass dich deine Zweifel hindern wollen, mach kein großes Ding daraus. Wechsle einfach wieder den Fokus auf deine Technik.
Wenn du mehr über Meditation erfahren möchtest, anfangen magst zu meditieren, oder du schon länger meditierst und das Gefühl hast, du steckst fest und kommst nicht weiter, dann melde dich gerne bei mir. Es finden regelmäßig Meditationskurse statt.
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